Familienverband der Familie v. Treskow
 


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Orte > Chludowo (1797-1909, 1914-1922)

 

Das jenseits der Warthe gelegene Gut Chludowo gehörte seit 1251 zum Kloster Owinsk, noch heute verweist die denkmalgeschützte Holzkirche auf diese lange Tradition. Otto Sigismund v. Treskow (1756-1825) bewirtschafte Chludowo von Owinsk aus als Nebengut und hinterließ es seinem Sohn Otto Sigismund (1793-1855) ungeteilt. Erst dessen Sohn Wilhelm v. Treskow (1840-1897) führte Chludowo gemeinsam mit dem benachbarten Zielatkowo als eine eigene Gutswirtschaft und liess sich hier 1875 ein Gutshaus im Stil der Bel Epoque errichten. Da Söhne und Erben ausblieben, wurde das Gut 1909 an die preussische Ansiedlungskommission verkauft, von der es 1914 der Cousin Georg v. Treskow-Friedrichsfelde (1862-1944) aus Weissagk zurückerwarb.

Am 2. Februar 1915 fand sich die Berliner Kulturszene zu einer Kriegshochzeit in Chludowo ein: Georgs Tochter Margarethe v. Treskow heiratete in ihrem Elternhaus den Hauptmann Horst v. Harbou, der nach dem Krieg an der Seite seiner Schwester Thea v. Harbou und deren Mann Fritz Lang zum ersten Filmfotografen der Ufa aufstieg: Horst v. Harbou fertigte alle bekannten Standfotos der Filme „Die Nibelungen“ (1922-1924), „Metropolis“ (1925-1926) und „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“ (1931), zu denen Thea v. Harbou die Drehbücher geschrieben hatte. Birgit v. Puttkamer (1921-1996), die Tochter von Margarethe und Horst v. Harbou, tauchte als kleines Mädchen sowohl in den „Nibelungen“ als auch in Fritz Langs „M“ als Komparsin und in Kleinrollen auf. Die Familie lebte fortan in Neu-Babelsberg, direkt neben dem Ufa-Filmgelände.


     

Nach dem ersten Weltkrieg mussten alle Posener Güter, die durch die Hand der Ansiedlungskommission gegangen und nach 1890 an Deutsche veräussert worden waren, an Polen verkauft werden, und so wurde Chludowo 1922 von Roman Dmowski erworben, dem früheren polnischen Aussenminister und Anführer der Polnischen Nationaldemokratischen Partei. Dmowski und Georg v. Treskow standen über viele Jahre im Briefkontakt. Seit 1934 gehörte das Gutshaus der katholischen Kirche und wurde Missionshaus der Steyler Missionare (Societas Verbi Divini). Nach Kriegsbeginn 1939 war Chludowo ein SS-Internierungslager für polnische katholische Geistliche, die von hier aus nach Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt wurden. Das Gutshaus wurde nach großen Kriegszerstörungen sehr verfremdet wiederaufgebaut und beherbergt heute ein Priesterseminar. Das Gutsgelände ging in dem Truppenübungsplatz Biedrusko auf.



Die Parkanlage in Chludowo wurde Ende der 1890er Jahre von der Berliner Gartenbaufirma F. Körner & Brodersen in Steglitz angelegt. Die Pläne hierfür wurden im Jahr 1900 auf der Pariser Weltausstellung gezeigt, die Zeitung "Gartenflora" (Bd. 49, Berlin 1900. S. 379-380) berichtet von Sepiazeichnungen und einer großen Platinotypie mit Ansichten der Grotte und einer Partie am See. Der Gartendirektor Albert Brodersen hatte in Berlin zahlreiche bekannten Gärten und Parkanlagen angelegt, so etwa z.B. den Garten der Villa Liebermann am Großen Wannsee und den Park von Schloß Biesdorf für die Familie v. Siemens.


Kapelle im ehemaligen Festsaal von Chludowo