Familienverband der Familie v. Treskow
 


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Orte > Murowana Goslin (1796-1815)

Der Erwerb der Gutsherrschaft Murowana Goslin bei Posen fällt in die Zeit des Güterschachers unter dem für Südpreußen zuständigen Staatsminister Karl Georg Graf v. Hoym, der 1793 als Minister für die Verwaltung der neuen Provinz Südpreußen berufen worden war und dort bis zu seiner Absetzung 1798 in skandalöser Selbstherrlichkeit wirtschaftete. Der damals noch bürgerliche Berliner Kaufmann Sigmund Otto Treskow konnte Murowana Goslin 1796 durch eine Gefälligkeit des Grafen Hoym erwerben und den damit verbundenen Antrag auf das südpreußische Incolat als Argument für seine Nobilitierung 1797 nutzen. Der Erwerb war zugleich ein Vorgriff auf die Übertragung der Erbpacht für die ungleich größeren Owinker Klostergüter, die in unmittelbarer Nachbarschaft lagen.



Die reiche Herrschaft Murowana Goslin gehörte im 17. Jahrhundert der Magnatenfamilie Leszczynski und im 18. Jahrhundert den polnischen Grafen Gurowski. 1794 diente sie als Abfindung für eine bereits nach fünf Tagen geschiedene Skandalehe des jungen Grafen Wladislaw Gurowski mit der Tochter des allmächtigen preußischen Ministers General Hans Rudolph v. Bischoffwerder. Die Gräfin Gurowski war indes nicht an Grundbesitz in Südpreußen interessiert und verkaufte Murowana Goslin 1794 für 72.000 Taler an den Grafen Hoym, der das Gut am 28. November 1796 mit erheblichem Aufschlag für 120.000 Taler an den Kaufmann Treskow weiterreichte. Nachdem diesem 1797 die Erbpacht von Owinsk zugesprochen wurde, liess er 1803 große Hypotheken auf Murowana Goslin eintragen, um die Neubauten in Owinsk zu finanzieren. Die Stadt Murowana Goslin hatte zu dieser Zeit 1300 Einwohner, 105 Gebäude, je eine katholische und eine evangelische Kirche, eine Synagoge und eine jüdische Gemeinde mit 330 Mitgliedern.

Die Gutsherrschaft wurde nach dem politischen Zusammenbruch von 1806 geteilt, die südlichen Ländereien wurden den Owinsker Gütern zugeschlagen, neuer Herr in Murowana Goslin wurde 1815 Roch Morawski, 1817 Ignaz v. Strauss, 1833 Franciszkow Duchy, 1835 Friedrich v. Kottwitz, 1840 Lauer Münchhoffer und 1841 Hans Karl v. Winterfeldt, der sich auf den Fundamenten des barocken Herrensitzes im Stadtpark ein imposantes Gutshaus errichten ließ. Die evangelische Kirche von Murowana Goslin aus Jahren 1784-1803 blieb jedoch bis ins 20. Jahrhundert ein Bezugspunkt der Familie von den Treskowschen Nachbargütern: hier wurden jeden Sonntag die Gottesdienste besucht und Ehen geschlossen, da es in Owinsk nur die katholische Klosterkirche gab.