Bei der Antonienhöhe handelte es sich um eine einfache Holzhütte, die den Wanderern beim Aufstieg von Ilmenau auf den Kickelhahn Rast und eine besonders spektakuläre Aussicht bot. Der Gipfel des Kickelhahn gehörte seit Beginn des Fremdenverkehrs zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Gegend, seit der 31-jährige Goethe hier im September 1780 an der Bretterwand einer Jagdhütte sein stimmungsvollstes Gedicht hinterlassen hatte:

Als Ilmenau noch ein von den Bürgern aus Weimar und Erfurt geschätzter Badeort war, verbrachte hier auch der Gutsherr Heinrich v. Treskow (1795-1861) aus Radojewo mit seiner Frau Amalie, geb. v. Bünting (1811-1860), regelmäßig die Badesaison. Um den Aufstieg zum Goethehäuschen mit weiteren Attraktionen zu versehen, liessen wohlhabende Bürger und Badegäste neue Wege uns Aussichtspunkte anlegen: „Dann kann geschehen die Besteigung der Antonienhöhe an der hohen Schlaufe, einer im Jahre 1853 ebenso geschmackvoll als gut angelegter Partie, in der sich der Gründer, Herr von Treskow auf Radojewo, ein bleibendes Denkmal setzte. Die Aussicht ist entzückend und giebt das schönste Bild von Ilmenau und seiner Umgebung; von ihr aus kann man auf beschwerlichem Wege zum Kikelhahn aufsteigen, auf weniger beschwerlichem Wege zum Gabelbach gelangen und die einsame Zinksquelle besuchen“ (Adolf Schwabe, Ilmenau am Thüringer Wald und seine Anstalten für Wasserheilmethode und Kiefernadelbäder, Erfurt 1854, S. 93). Auch in anderen Reiseführern und wurde die neue Anlage gewürdigt: „… fernerer warb sich Hr. Rittergutsbesitzer v. Treskow ein wesentliches Verdienst, indem er die vordere Höhe der hohen Schlaufe, unmittelbar hinter dem Schützenhause, durch höchst bequeme Promenadenwege zugänglich machte und mit einer hübschen Hütte krönte, von welcher die Aussicht besonders schön ist; seiner Frau Gemahlin zu Ehren wurde dieser Punkt Antonien’s Höhe getauft.“ (Erinnerungen aus Ilmenau, Halle 1855, Christian Keferstein, S. 62).
Im Lauf der Jahrzehnte wuchs die Aussicht von der Antonienhöhe allerdings zu, bereits im Jahre 1900 war von einem Blick auf Ilmenau nicht mehr die Rede. Die Hütte verfiel und ist heute vollständig verschwunden. Erst der Orkan Kyrill hat 2007 wieder neue Sichtachsen in den Wald geschlagen. Erhalten hat sich bis heute der Ortsname „Antonien Höhe“ und der „von Treskow Pfad“, der viel genutzt wird und beim Aufstieg direkt in den Kickelhahnweg übergeht.