Familienverband der Familie v. Treskow
 


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Orte > Morasko (1857-1900)

Das 10 Kilometer nördlich von Posen gelegene Morasko grenzt aber unmittelbar an die alten Familiengüter Chludowo und Radojewo, kam aber erst 1878 in dem Besitz der Familie. Die wechselvolle Geschichte des Orts wird in der Posener Zeitung vom 8. Dezember 1908 erzählt: demnach gehörte Morasko seit 1735 der polnischen Adelsfamilie v. Bienkowski, die sich ab 1786 das bis heute gut erhaltene barocke Gutshaus errichten liess. Im Jahre 1825 erwarb François Douchy das Gut – ein Franzose, der 1812 auf dem Rückzug der Grande Armee in Posen geblieben war und dort als Konditor ein Vermögen gemacht hatte. Er war zu seiner Zeit berühmt für sein Café in der Posener Altstadt, für seine Milles Feuilles und die von ihm erfundenen Napoleon-Kekse. Sein Sohn Constantin Douchy übernahm Morasko 1857 und verpachte das Gut ab 1866 für 4000 Taler jährlich an Rudolf Kintzel, den Gutsherrn von Piontkowo, und schließlich ab 1870 an den Leutnant Albert Dreising.


 

Am 22. 07. 1878 ging die überschuldete Gutswirtschaft in den Besitz der Deutschen Grundkreditbank zu Gotha über, am 22. 07. 1878 übernimmt Gustav Adolph v. Treskow (1839-1909) die Güter Glinno und Morasko. Treskow hatte aus dem väterlichen Erbe in Owinsk bereits die Rittergüter Choinica und Knyszin (Knischin) erhalten und konnte die vier Güter mit insgesamt 2986 Hektar vereinigen. Zentrum der neuen Gutsherrschaft sollte ein pompöses Gutshaus in den Formen der Neorenaissance werden, das kurz nach dem Erwerb von Morasko in Auftrag gegeben wurde. Leider hatte der Bauherr bei der Wahl des Architekten offenbar eine weniger glückliche Hand als seine Brüder mit den zeitgleich aufgeführten Schlössern in Chludowo und Biedrusko: in Morasko wurde der ursprüngliche Entwurf wohl nie fertiggestellt, dem Gutshaus mit seinem riesigen Belvedere fehlen die zeittypischen steilen Dachaufbauten, die vielleicht aus Kostengründen nie ausgeführt wurden. Stattdessen steht der Neubau unmittelbar neben dem alten barocken Gutshaus von 1783, das vermutlich durch Umbauten als Seitenflügel in die neue Anlage integriert werden sollte. Offenbar ging dem Bauherrn frühzeitig das Geld aus und es mußte gespart werden – auch auf eine Parkanlage wurde verzichtet. Im Jahre 1900 kaufte der preußische Staat die Rittergüter Morasko und Biedrusko auf und legte hier den bis heute bestehenden Militärübungsplatz Warthelager an. Gustav Adolph v. Treskow setzte sich mit seiner Familie als Rentier zur Ruhe, er erwarb im April 1900 mit dem Verkaufserlös von Morasko die heute denkmalgeschützte Villa Bismarck in Dresden-Blasewitz.




Im Jahre 1914 wurde in Morasko ein Meteorit mit einem Gewicht von 77 kg gefunden, der vor 5000 Jahren auf die Erdoberfläche gestürzt ist. Das weitläufige Meteoritenfeld ist heute eine bekannte Sehenswürdigkeit. Morasko ist zudem Standort der neuerbauten naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Posen. Im bereits sanierten barocken Teil des Gutshauses und seinen Nebengebäuden ist heute ein Kloster für katholische Missionsschwestern untergebracht. Der neue Anbau des Gutshauses wurde von einem privaten Investor übernommen.